Ich reite durch unendliche Weite im hintersten Eck des Himalaya auf einem Yak.
Ich bin seit Tagen niemandem begegnet – für mich ein echter Genuss. Und dann treffe ich doch wieder auf einen anderen Wanderer und nach zwei Minuten stellen wir fest, dass wir einen gemeinsamen Bekannten haben. Unfassbar!
Acht Milliarden
Diese Erfahrung, in ähnlicher Form, hat jeder schon mindestens einmal in seinem Leben gemacht – oder? Trotzdem ist es immer wieder verblüffend, dass man unter den acht Milliarden Menschen auf diesem Planeten, ausgerechnet jemanden trifft, der jemanden kennt, den man selbst kennt. Selbst in den entlegensten Gegenden.
Sechs Kontakte
Die Antwort auf das Warum habe ich jetzt endlich gefunden und möchte sie gerne teilen.
Die noch junge Disziplin der Netzwerkwissenschaft – Network Science – liefert hierzu faszinierende Einblicke. Wussten Sie zum Beispiel, dass dieser Small-World-Effekt darin gipfelt, dass jeder von uns mit jedem auf diesem Planeten über maximal sechs Kontakte verbunden ist? Das heißt, dass Sie über die Kette von maximal sechs Personen mit einer beliebigen Person, beispielsweise in Neuguinea verbunden sind.
Zweimal
Diese Information bringt im Geschäftsleben nicht unbedingt direkt verwendbare Erkenntnisse, außer vielleicht, dass der Spruch „man begegnet sich im Leben immer zweimal“ eine neue Qualität bekommt. Oder wie wichtig ein funktionierendes Netzwerk ist, um am Puls der Zeit zu bleiben und die eigene Wahrnehmungsblase ein Stück weit aufzubrechen, zu erweitern.
Komplexität
In jedem Fall ist es spannend, diese und weitere neue Erkenntnisse der Komplexitätsforschung in Dirk Brockmanns: „Im Wald vor lauter Bäumen“ nachzulesen. Darin gibt der Physiker und Professor am Institut für Biologie der Humboldt-Universität in Berlin einen gut lesbaren Abriss über die wichtigsten Hintergründe und Mechanismen in Sachen Komplexität.