Daten für sichere Entscheidungen nutzen
Teil 2 von „Liefern mehr Daten automatisch mehr Sicherheit – oder machen sie es schwieriger Entscheidungen zu treffen?“
Wie damit umgehen?
Ein Patentrezept habe ich dafür noch nicht gefunden. Dazu sind die Fragestellungen zu unterschiedlich. Doch kann ich sagen, dass folgende „Eckpfosten“ gut funktionieren:
· Daten sammeln – auch wenn die Wozu-Frage noch nicht beantwortet ist.
Das kostet nicht viel, erzeugt kaum Aufwand und vermeidet die berühmte „hätten-wir-doch-Feststellung“ zu einem späteren Zeitpunkt.
· Iterativ vorgehen – akzeptieren, dass der erste Wurf wahrscheinlich nicht richtig ist. Und sich über Szenarien der Wahrheit schrittweise nähern. Dabei immer wieder innehalten und hinterfragen, ggf. etwas anderes ausprobieren/durchspielen.
· Unterschiedliche Perspektiven zusammenbringen – jeder von uns verfügt nur über einen bestimmten Blickwinkel. Das Einholen und Zusammenführen anderer Sichten auf die Sache ermöglicht ein vollständiges Bild.
· Klarheit über die Fragestellung besitzen. Das Schwierigste, da man zwei Dimensionen in Einklang bringen muss.
Erste Dimension
1. Die Ziel-Dimension, die sich über die Frage nach dem Warum/Wozu erschließt: Was ist mein Informationsziel? Was will ich mit diesem Wissen erreichen? Und: Klarheit und Sicherheit bringt die Penetranz beim Hinterfragen. Im Beispiel ist das Ziel „Wir wollen unsere Retourenquote verbessern“. Die erneute Frage nach dem „Warum wollen wir das?“ ermöglicht eine Präzisierung. Wenn es um Kostenreduktion gehen würde, leiten sich davon andere Folgefragestellungen ab, als wenn Kapazitätsprobleme im Fokus stehen.
Zweite Dimension
Womit wir bei 2., der Dimension der Wirkzusammenhänge, wären. Sie beschäftigt sich mit der logischen „Wenn-dann“ Betrachtung. Im Beispiel wird nach dem Produkt mit der höchsten Retourenquote gefragt. Der logische Hintergrund dieser Frage ist der nach dem größten wirtschaftlichen Hebel, aber eigentlich ist es die Konsequenz des ungenügend präzise formulierten Informationsziels. Hätte man das Ziel genauer formuliert, zum Beispiel „Wir wollen unsere Retourenkosten reduzieren“ ließen sich daraus treffsicherere Wirklogiken ableiten.
· (selbst-)kritisch überprüfen. Hat man die unterschiedlichen Wirkszenarien entwickelt, sollte man diese überprüfen. Hilfreich dabei ist der logische Querabgleich. Auf das Beispiel übertragen: „wenn es wirklich die Farbe ist, dann sollte die Lasche bei anderen Produktfarben nicht der Reklamationsgrund sein“.
Klingt kompliziert?
Ja, ist es auch, aber erlernbar. Wenn Sie wissen wollen, wie Sie das in Ihrer Organisation umsetzen, nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Denn gerade diese etwas verzwickteren Themen und Fragestellungen sind seit 10 Jahren unser Spezialgebiet.